Schule der Zukunft (SdZ) am MGH

Beim Landesprogramm „Schule der Zukunft“ handelt es sich um eine gemeinsame Initiative des Schulministerium und des Umweltministeriums des Landes Nordrhein-Westfalen, welche Schulen dabei unterstützt, die Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) zum Bestandteil ihrer Unterrichts- und Schulentwicklung zu machen. BNE soll es Kindern und Jugendlichen ermöglichen, aktiv an der Gestaltung einer nachhaltigen Zukunft mitwirken zu können, indem sie zu zukunftsfähigem Denken und Handel befähigt werden. Ziel ist es, dass die Schüler:innen „aktiv an einer sozial gerechten, wirtschaftlich erfolgreichen, ökologisch verträglichen, kulturell vielfältigen und demokratische gesellschaftlichen Entwicklung mitwirken können“. (Quelle: https://www.sdz.nrw.de/landesprogramm/bne)

Mit vielfältigen Aktivitäten aus dem Bereich BNE bewirbt sich das MGH im Jahre 2024 um eine erneute Auszeichnung als „Schule der Zukunft“.

Bildung für nachhaltige Entwicklung

“Durch eine nachhaltige Entwicklung soll Menschen ein gutes Leben ermöglicht werden. Nicht nur einigen wenigen, sondern allen – heute und in Zukunft. Bildung für nachhaltige Entwicklung versetzt Lernende in die Lage, reflektierte Entscheidungen zu treffen und verantwortungsvoll in diesem Sinne zu handeln. Dabei geht es um individuelles Handeln, aber auch um die Mitgestaltung gesellschaftlicher Entwicklungen.”

 

(Das Landesportal über und für Bildung für nachhaltige Entwicklung in Nordrhein-Westfalen über https://www.bne.nrw/)

Bausteine BNE am MGH

1. BNE-Umsetzung am MGH

Themen einer Bildung für nachhaltige Entwicklung sind bereits in vielen Fächern, wie z.B. Biologie, Chemie, Sozialwissenschaften oder Geschichte inhaltlich angebunden und in den Fachcurricula verankert. Auch viele Projektkurse in der Oberstufe (z.B. Energie und Nachhaltigkeit, Deutsch (Schulbücherei) oder Geschichte) setzen sich mit Themen der Nachhaltigkeit auseinander. Für die Sekundarstufe I gibt es u.a. die Ganztagsmodule „Schulgarten“ und „Umwelt und Nachhaltigkeit“. Zudem besteht die Möglichkeit sich in der „Nachhaltigkeits-AG“ außerunterrichtlich zu engagieren.

Des Weiteren ist das MGH Mitglied im „BNE-Netzwerk Hamm: Eine Welt im Wandel gestalten“ und nimmt hierüber an zahlreichen Aktivitäten und Fortbildungen teil und tauscht sich mit den anderen Aktiven in regelmäßigen Abständen über aktuelle BNE-Themen aus. Im Jahr 2023 wurde ein Kartoffelprojekt durchgeführt, bei dem alte Kartoffelsorten angepflanzt wurden und im Jahr 2024 setzt sich das Netzwerk mit dem Thema „Abfall – vermeiden, trennen, recyceln“ auseinander.

2. Beispiel eines BNE-Unterrichtsprojektes

Im Rahmen des Unterrichtsvorhabens “Chemische Reaktionen und elektrischer Strom” setzten sich die Schüler:innen der Klasse 10 mit dem Thema „Der Reise meines Handys: Jedes Jahr ein neues Handy – aber zu welchem Preis?“ auseinander. Über den Trailer zum Film „Welcome to Sodom“ und die Analyse des eigenen Nutzungsverhaltens bezüglich des Smartphones (Kaufgewohnheiten, Dauer der Nutzung) erkannten die Schüler:innen in einem ersten Schritt welche Auswirkungen die Nutzung auf die Umwelt und die begrenzten Ressourcen hat. Die Schüler:innen entwickelten selbstständig Fragestellungen zum Thema und recherchierten anschließend arbeitsteilig zu den Themen: Funktionsweise eines Lithium-Ionen-Akkus, Rohstoffgewinnung, Recycling von Smartphones sowie alternativen, fairen Smartphoneproduzenten. Die Schüler:innen befassten sich dabei mit Produktions- und ihren (eigenen) Konsummustern sowie mit Fragen des Ressourcenverbrauchs und betrachteten dabei u.a. die prekären Lebens- und Arbeitsbedingungen, unter denen die Rohstoffe abgebaut werden, aber auch unter denen das Recycling stattfindet. Davon ausgehend ergaben sich unter anderem Fragen zu der intergenerationellen Gerechtigkeit aufgrund der Übernutzung der Ressourcen.

Die Schüler:innen haben ihr Vorgehen während der Reihe immer wieder evaluiert und ggfs. angepasst. Es wurden verschiedene Methoden der Recherche genutzt, z.B. Internetrecherche, Filmeanalyse und Interviews. Die Arbeitsergebnisse wurden zum Schluss der Klasse präsentiert.

Exemplarisch finden sie hier die Ergebnispräsentationen von zwei Gruppen.

Im Laufe der Unterrichtsreihe haben die Schüler:innen Tipps für den nachhaltigen Kauf und Gebrauch von Smartphones definiert, dazu zählen u.a.:

  • Gebrauchte Handys kaufen oder verkaufen
  • Modular gebaute Handys kaufen, da sich diese leichter reparieren lassen
  • Schutz des Gerätes durch Anbringen von Displayschutzfolien und Nutzen von Schutzhüllen
  • Lebenszyklus des Smartphones verlängern, z.B. durch
    • Richtiges Laden des Akkus
    • Vermeidung extremer Temperaturen
    • Geringere Helligkeit des Displays
    • Bluetooth nur einschalten, wenn es benötigt wird

Um auch in den anderen Klassen ihres Jahrgangs auf die Problematik der Smartphonenutzung aufmerksam zu machen und Informationen über das Nutzungsverhalten der Mitschüler:innen zu erfahren, führte die Klasse zum Ende der Unterrichtseinheit eine Umfrage in der Jahrgangsstufe 10 durch und wertete diese aus. Die Ergebnisse zeigte u.a., wie viele alte, ungenutzte und teilweise defekte Smartphones, sogenannte Schulbladenhandys, die Schüler:innen besitzen. Daraus entstand die Idee, in der Schule die alten Smartphones zu sammeln und anschließend über den kommunalen Recyclinghof einer sachgerechten Verwertung zuzuführen, um einen wichtigen Beitrag zur Ressourcenschonung zu leisten. Nach Rücksprache mit dem städtischen Abfallwirtschaftsbetrieb findet diese von den Schüler:innen geplante Sammelaktion alter Smartphones im März 2024 am MGH statt.

3. Weitere Projekte mit BNE Bezug
  • Pfandflaschen sammeln für die well:fair-Stiftung von Neven-Subotic
  • Verkauf von nachhaltigen Produkten wie Brotdosen und Kugelschreibern durch die Schüler:innen-Firma
  • Glow-Up des Fahrradkellers als gemeinsame freiwillige Aktion von Schüler:innen, Eltern und Lehrkräften
  • Teilnahme an der „Aktion Sammeldrache“

Archiv der BNE-Projekte