"Die Würde des Menschen ist unantastbar. Wenn wir das nicht einhalten können, dann ist es mehr als fünf vor zwölf", mahnte Bürgermeisterin Monika Simshäuser gleich zu Beginn der symbolträchtigen Veranstaltung am 8. Mai 2024. Der "Tag der Befreiung der Deutschen vom Nationalsozialismus". Ausgerechnet.
Die viel beachtete Rede des ehemaligen Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker und dessen Bewertung der Bedeutung der bedingungslosen Kapitulation der Wehrmacht am 8. Mai 1945 für die Deutschen wurden beim offiziellen Festakt zur Einweihung des Kunst-Projekts "Kein Platz für Rassismus" immer wieder zitiert. Kein Wunder, denn Initiatorin Benigna Grüneberg wollte mit ihrem Projekt am sogenannten "Friedenspark" in Herringen ein deutlich sichtbares, aber vor allem nachhaltiges Zeichen gegen Rechtsextremismus, Fremdenfeindlichkeit, Hass und Hetze setzen.

Am offiziellen Festakt beteiligten sich neben Bürgermeisterin Simshäuser, AWO, West.Kunst, dem Ukraine-Hilfeverein, Friedrich-List-Berufskolleg und der Arnold-Freymuth-Gesamtschule auch das Märkische Gymnasium mit Schülerinnen und Schüler der AG "Schule ohne Rassismus, Schule mit Courage".
Die MGH-Schüler trugen die Rede des SPD-Vorsitzenden Otto Wels aus dem Jahr 1933 vor und interpretierten deren Bedeutung für die aktuelle Gegenwart. Wels lehnte damals stellvertretend für 94 SPD-Abgeordnete im Deutschen Reichstag das sogenannte "Ermächtigungsgesetz" der Nationalsozialisten ab. Nicht nur deshalb gab Initiatorin Grüneberg den Anwesenden am Ende des Festaktes mit auf den Weg: "Schule mit Courage. Die braucht es. Aufstehen, sich einmischen. Bloß nicht schweigen."

zur Aktion ist am 11.05.2024 auch ein Artikel im WA erschienen