Mehr als 200 Kilometern in den Beinen, Hitze und Dauerregen getrotzt. Doch: die gute Laune hält.
Dabei waren die 17 Teilnehmer der „Friedensfahrt 2024“ von Beginn der Tour an gefordert. Weniger körperlich, dafür thematisch, analytisch und (selbst)reflexiv: Noch am Freitagnachmittag - unmittelbar nach ihrer Ankunft in Weimar - setzten sie sich in einem interaktiven Workshop an historischen Orten mit Zwangsarbeit im Nationalsozialismus auseinander. Der Projekttag am Samstag in der Gedenkstätte des Konzentrationslagers Buchenwald knüpfte an diesen Workshop an, sensibilisierte die Schülerinnen und Schüler darüber hinaus aber auch für die geschichtspolitische Instrumentalisierung des Nationalsozialismus in der DDR. Dass unsere Meinungs- und Reisefreiheit sowie politische Partizipationsmöglichkeiten keine Selbstverständlichkeit sind, reflektierten die Schülerinnen und Schüler am Sonntag in einem ehemaligen Untersuchungsgefängnis des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR in Erfurt. Eindrücke, über die beim gemeinsamen Abendessen noch länger diskutiert wurde. Überhaupt: Nicht nur analytisch-reflexiv war das Programm in Erfurt der erste Lackmustest für die „Friedensfahrer“. Denn die ersten 60 Fahrradkilometer dieser Tour stellten das Material und die „Friedensfahrer“ gleichermaßen auf die Probe - schließlich wurde der Einzug der Deutschen Nationalmannschaft ins EM-Viertelfinale am Samstagabend im Pop Up-Stadion „Verspielte Freiheit“ beim gemeinsamen Public Viewing gebührend bejubelt.
Am Montag ging es dann nach Leipzig. 110 Kilometer. Im Dauerregen. Doch: die gute Laune hält.
In Leipzig steht nun der Dialog im Fokus: Zunächst begeben sich die „Friedensfahrer“ im Capa-Haus „Mitten in die Kurve“, bevor sie ein Gespräch mit einer ehemaligen DDR-Bürgerrechtlerin erwartet.