Dr. Dirk Bennhardt und Frauke Scherpner bilden neue Schulleitung des MGH

von Stefan Gehre

Hamm-Westen Der eine war zuletzt als Leiter der Deutsch-Schweizerischen Internationalen Schule (GSIS) in Hongkong tätig, die andere bringt jede Menge Stallgeruch mit: Zusammen bilden Rektor Dr. Dirk Bennhardt und seine Stellvertreterin Frauke Scherpner die neue Schulleitung des Märkischen Gymnasiums. Und beide haben einiges vor – vor allem in Sachen Digitalisierung. „Wir haben schnell gemerkt, dass wir bezüglich der Weiterentwicklung von Schule ähnliche Ansichten haben“, so Bennhardt, der als „Neuer“ am MGH von den Erfahrungen seiner Stellvertreterin profitieren konnte. Die wurde kurz vor den Herbstferien offiziell dazu ernannt.

Schon ein eingespieltes Team: Rektor Dr. Dirk Bennhardt und seine Stellvertreterin Frauke Scherpner bilden die neue Schulleitung des Märkischen Gymnasiums Hamm. Foto: szkudlarek  (WA)

„Ich bin jetzt im 17. Jahr als Lehrerin für Musik und Sport am MGH tätig“, so Scherpner. Das Märkische Gymnasium sei eine bunte, offene und tolerante Schule mit einem tollen Kollegium und tollen Schülern, sagt die Konrektorin, die in Waltrop wohnt. Auch Bennhardt war das MGH bei seinem Dienstantritt direkt nach den Sommerferien nicht ganz unbekannt. Nach seinem Studium und seinem Referendariat in Dortmund war er am Märkischen Gymnasium einige Zeit als Vertretungslehrer tätig.

Nach Stationen in Hagen und an der Deutschen Schule in Athen – hier war er von 1999 bis 2004 im Einsatz – kehrte Bennhardt schließlich an die Schule zurück, an der er 1983 sei Abitur gemacht hat: Am Helmholtz-Gymnasium in Dortmund unterrichtete der Pädagoge Mathe und Physik. Insgesamt war er 17 Jahre an der Schule tätig, die letzten sieben Jahre als deren Leiter. Parallel arbeitete Bennhardt unter anderem noch als Fachberater beim NRW-Schulministerium und der Bezirksregierung für das Auslandsschulwesen.

2021 suchte er dann selbst noch einmal die Herausforderung und wurde Leiter der GSIS in Hongkong – eine Schule mit 1 200 Kindern und Jugendlichen vom Kindergarten bis zur Jahrgangsstufe 13. Dort sei er auch auf eine ehemalige Schülerin des MGH mit chinesischen Wurzeln getroffen. „Sie hat dort gearbeitet.“ Er stehe mit ihr weiterhin in Kontakt. Es seien zwei spannende Jahre gewesen, sagt Bennhardt. Er habe dort quasi ein kleines Wirtschaftsunternehmen geleitet. Sein erlernter Beruf sei dadurch allerdings etwas auf der Strecke geblieben – der Hauptgrund dafür, dass er sich dazu entschieden hat, in seine Heimat zurückzukehren. Und so wohnt er seit August wieder in Dortmund und pendelt jeden Tag nach Hamm.

Wie Bennhardt sagt, habe er eine gut aufgestellte Schule vorgefunden und bedankt sich damit auch bei seinem Vorgänger Florian Rösner und dessen Stellvertreter Herbert Herden. Die hatten zu ihrer Zeit die Digitalisierung bereits in die Wege geleitet. So arbeitet die Schule mittlerweile mit einem digitalen Klassenbuch und setzt Tablets immer wieder auch zu Unterrichtszwecken ein – aber eben noch nicht dauerhaft. Seit diesem Schuljahr setzt allerdings die Einführungsphase (EF) als erste Jahrgangsstufe komplett auf digitale Endgeräte im Unterricht. Ziel ist es, dass zeitnah auch die übrigen Stufen ab der Klasse 7 dazu übergehen. Dadurch könnte, so Bennhardt, beispielsweise komplett auf Bücher verzichtet werden. Die Reaktionen im Kollegium sowie in der Eltern- und Schülerschaft auf das Vorhaben seien sehr positiv gewesen. Aktuell beschäftige man sich noch mit der Frage, ob digitale Endgeräte auch im Unterricht der 5. und 6. Klassen verwendet oder ob die Schüler erst langsam an den Einsatz ab der 7. Klasse herangeführt werden sollen. Einiges spreche dafür, einiges aber auch dagegen. Man habe sich, so Scherpner, noch kein abschließendes Urteil bilden können. Miteinbeziehen in die Entscheidung wolle man die Schulgemeinde – Lehrer, Schüler und Eltern.

Angeschafft werden müssen die Endgeräte von den Eltern. Inwieweit ein Teil der Kosten von der Stadt übernommen wird, ist aktuell Gegenstand entsprechender Gespräche. Die Schule selbst verfügt zudem über einen Pool an Endgeräten, die zum Beispiel bedürftigen Familien leihweise zur Verfügung gestellt werden können. „Wir sind auf einem guten Weg“, so Scherpner.

Weiterführen wollen sie und ihr neuer Kollege auch die bisherigen Projekte der einzelnen Fachschaften sowie die Zusammenarbeit mit Externen wie der Musikschule. Beschäftigen will man sich auch mit der Frage, wie die Bücherei in den Stadtteil hineinwirken kann. Und: „Wir möchten unsere Schule als Lern- und Lebensort weiterentwickeln und die Schüler auf ihren weiteren Werdegang vorbereiten“, so Scherpner. Dabei sei, wie sie sagt, die Vielfalt an der Schule hilfreich. Denn auch im späteren Berufsleben werden die Schüler auf Menschen unterschiedlicher Herkunft treffen und mit ihnen zusammenarbeiten.

aus dem WA vom 19.10.2023