Schon einige Projekte umgesetzt / Ideen für Wasserspender
Hamm-Westen – Schon seit Jahren setzen sich die Schüler des Märkischen Gymnasiums (MGH) für die Nachhaltigkeit ein. Der Türöffner, sich noch intensiver mit dem Thema zu beschäftigen, war 2021 die Errichtung einer Photovoltaikanlage auf dem Dach der Schule, die maßgeblich die Hand der Schüler trägt. Seitdem wurden weitere Projekte umgesetzt und sogar eine Nachhaltigkeits-AG gebildet, die aktuell aus sieben Schülern besteht. Ende September wurde dem MGH als einer von sechs Hammer Schulen der Titel „Schule der Zukunft“ verliehen. Das soll auch nach außen zeigen, dass an der Schule das Thema „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ eine wichtige Rolle spielt und mit Leben gefüllt wird.
So wie beim „Fahrradkeller“, dem aus Sicht von Elisa Beruda und Marlene Vollmer von der Nachhaltigkeits-AG wichtigsten Projekt. Auf Initiative der Schüler sei der Keller grundiert, gestrichen und freundlicher gestaltet worden. Ziel sei es, dass aufgrund der verbesserten Abstellmöglichkeiten jetzt noch mehr Schüler mit dem Fahrrad zur Schule kommen.
Das hofft auch Schulleiter Dr. Dirk Bennhardt: „Ich denke, dass wir als Schule unseren Teil erfüllt haben.“ Von der Stadt würde er sich wünschen, dass jetzt auch noch die in die Jahre gekommenen, größtenteils kaputten Fahrradbügel erneuert werden.
Von den Schülern organisiert wurde auch ein Flohmarkt, wo gebrauchte, aber noch in einem guten Zustand befindliche Sachen wie zum Beispiel Rucksäcke verkauft wurden. Auch hier denke man über eine Neuauflage nach.
Schon seit längerer Zeit werden am MGH Pfandflaschen aus Plastik gesammelt. Es wurde so lange gesammelt, bis man das Geld für das Brunnen-Projekt der Neven-Subotic-Stiftung (heute well:fair) – insgesamt 10 500 Euro – zusammen hatte. Hinzu kamen Einnahmen aus einem Sponsorenlauf und weitere Spenden. Das Geld wurde vor knapp einem Jahr Vertretern der Stiftung symbolisch übergeben.
Seitdem wird am MGH weiter gesammelt – allerdings für einen eigenen Brunnen oder besser gesagt „Wasserspender“. Die Idee der SV ist es, dass Schüler ihre Mehrwegflaschen demnächst mit Trinkwasser auffüllen. Gekauft werden könnten diese beispielsweise über die Schülerfirma. Dadurch werde sich der Anteil der Pfandflaschen deutlich reduzieren – ebenfalls ein Beitrag zur Nachhaltigkeit. Vonseiten der Lehrerschaft wird das Thema „BNE“ betreut durch Denise Grees und Carolin Schulte. Sie erinnerten daran, dass es auch eine Handysammelaktion gegeben hat. „Leider war die Zahl der abgegebenen Handys überschaubar“, so Schulte. In diesem Zusammenhang habe man sich auch mit fairen Alternativen zur klassischen Herstellung von Handys und dem Ressourcenverbrauch befasst. Optimieren wolle die Schule zudem die Mülltrennung.
Die beteiligt sich auch an Aktionen wie dem Stadtradeln und dem Autofasten. Themen einer Bildung für nachhaltige Entwicklung werden neben dem Unterricht auch in Projektkursen und in Modulen, zum Beispiel im Schulgarten, behandelt. Kooperationen gibt es unter anderem mit dem Maxi-Park und dem Tierpark, beispielsweise zum Thema „Artenschutz“.
Dank der Aktion youstartN, bei der sich die Schülerfirma des MGH mit innovativen Ideen zur Förderung der Nachhaltigkeit beworben hatte, gab es sogar Fördermittel. Hierdurch konnten nachhaltig produzierte Brotdosen angeboten werden, ebenso nachhaltig und lokal produzierte MGH-Kugelschreiber. Zudem konnten Bücher und Spiele für die Bücherei angeschafft werden, die sich mit Themen der Nachhaltigkeit befassen.
STEFAN GEHRE
Quellenangabe: Westfälischer Anzeiger Hamm vom 21.11.2024, Seite 21