„Friedensfahrer“ erinnern an Volksaufstand in der DDR / Treffen mit Wolf Biermann und Friedrich Merz

von Stefan Gehre

Hamm-Westen/Berlin – Es gab Begegnungen mit CDU-Chef Friedrich Merz, NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst und MdB Michael Thews sowie ein längeres Gespräch mit dem 1976 aus der DDR ausgebürgerten Liedermacher Wolf Biermann. Sie sowie die 14 „Friedensfahrer“ des Märkischen Gymnasiums – 12 Schüler des Projektkurses Geschichte der Q1 sowie 2 Lehrer – waren an diesem Tag Gäste der Konrad-Adenauer-Stiftung, die 70 Jahre nach dem Volksaufstand vom 17. Juni 1953 nach Berlin eingeladen hatte.

© Dr. Andrea Kolpatzik, MGH

Dort wurde den Hammer Schülern am nächsten Tag eine besondere Ehre zuteil:
Während einer Gedenkfeier am Brandenburger Tor trugen sie die Namen der Opfer unter anderem des Aufstands öffentlich vor. In die Feier waren auch vier Berliner Schüler eingebunden, die Zeitzeugenberichte vorlasen, wie Deniz Gürsoy, Maurice Marks, Mouaad Mensara, Aaron Poth und Hazin Sulaiman berichteten. Der Auftritt der Hammer Schüler blieb übrigens nicht unkommentiert. „Einige Passanten haben es ausdrücklich begrüßt, dass sich auch muslimische Schüler so intensiv mit der deutschen Geschichte befassen“, berichteten sie.
Nicht weniger beeindruckt zeigten sich die Mitfahrer von Wolf Biermann und seiner „humorvollen Art“. Man habe viel aus dem Gespräch mit ihm mitnehmen können. Das trifft auch auf den Rest der per Rad absolvierten Fahrt zu, die die Schüler und ihre Begleiterinnen, Dr. Andrea Kolpatzik und Marion Trübiger, unter anderem nach Leipzig und Weimar führte. Dort trafen sie auf Oppositionelle aus der ehemaligen DDR und besuchten das KZ Buchenwald. Aus den Erlebnissen nahmen die Schüler vor allem mit, dass Demokratie und Meinungsfreiheit, wie wir sie heute kennen, nicht selbstverständlich sind. „Sie sind ein hohes Gut.“ Und genau das, aber auch Werte wie Toleranz und Respekt wollte Kolpatzik als Initiatorin der Friedensfahrt vermitteln.