Rückkehr zu G9 und dauerhafte Vierzügigkeit im Fokus

Hamm-Westen – Erstmals seit dem Schuljahr 2019/20 konnte das Märkische Gymnasium in diesem Schuljahr wieder vier Eingangsklassen bilden. Doch wie sieht es in den kommenden Jahren aus? Reicht aufgrund steigender Schülerzahlen nicht zuletzt auch durch die Umstellung auf G9 das Raumprogramm aus? Antworten hierauf findet man im Schulentwicklungsplan. Eine wichtige Rolle spielt für die Gutachter dabei der Erweiterungsbau, den sich das MGH derzeit mit der Friedrich-Ebert-Realschule teilt.

Nach Angaben der Gutachter wird das MGH in den kommenden Jahren – eine Ausnahme bildet das Schuljahr 2029/30 – drei Klassen im fünften Schuljahr bilden. Die Schule könne aber auch vierzügig fahren – allerdings nur unter der Voraussetzung, dass die von der Realschule genutzten Räume herangezogen werden. Dann wäre sie insgesamt betrachtet auch für die Rückkehr zu G9 im Schuljahr 2026/27 ausgestattet.

Wenn auf der einen Seite etwas weggenommen wird, muss auf der anderen Seite etwas neu geschaffen werden. Und genau das ist bei der benachbarten Realschule der Fall: 2025 soll durch Umbauten Platz im eigenen Haus geschaffen werden. Und dann soll noch ein Erweiterungsbau folgen.

Einwickelt sich das Märkische Gymnasium dauerhaft vierzügig, wären das 24 Klassen in der Sekundarstufe I. Für die Oberstufe würde das bis zu 22 Kurse bedeuten. Bleibt die Sekundarstufe I in der Regel dreizügig (18 Klassen), ist in den kommenden Jahren mit einer 15 bis 18 Kurse starken Oberstufe zu rechnen. Die Schulleitung selbst hält die Prognose der Dreizügigkeit für „äußerst unwahrscheinlich, da am MGH einige nachhaltige Veränderungen stattgefunden haben“. Auch hinsichtlich der Oberstufe konnte sie die prognostizierten Zahlen nicht teilen. Realistischer seien bei einer Dreizügigkeit 16 bis 20 Kurse.

Doch nicht nur hinsichtlich der Klassenräume gibt es am MGH Raumbedarf. „Den sieht die Schule auch im Bereich für Lehrkräfte: Hier werden die Einrichtung von zehn Arbeitsplätzen und eines vom Lehrkräftezimmer durch Milchglaswände abgetrennten Ruhebereichs gewünscht. Außerdem wurde ein Bedarf an weiteren Büroräumen formuliert. Insbesondere für die Oberstufenkoordination braucht es demnach ein eigenes Büro. Auch Besprechungsräume für Elterngespräche fehlen laut Schule“, heißt es im Schulentwicklungsplan.

Laut Stellungnahme von Schulleiter Dr. Dirk Bennhardt wird die Oberstufe am MGH bei beiden Darstellungen – 3 und 4 Züge – prognostisch langfristig anwachsen. „Eine Rücküberführung der Räumlichkeiten, die gegenwärtig von der Realschule genutzt werden, sollte in beiden Szenarien bis spätestens zum Beginn des Schuljahres 2028/29 eingeplant werden.“ Weiterhin sollte beobachtet werden, ob die 4-Zügigkeitsprognose in der Sekundarstufe I vollumfänglich eintritt, da dann ab dem Schuljahr 2031/32 auch bei Rückgabe der Räumlichkeiten von der benachbarten Realschule der Schulraum am MGH knapp wird.

Quellenangabe: Stefan Gehre: Westfälischer Anzeiger Hamm vom 17.01.2025, Seite 19

MGH | © Reiner Mroß, WA

Im Fokus: Der Erweiterungsbau des Märkischen Gymnasiums im Hammer Westen dürfte zeitnah wieder komplett der Schule zugeschlagen werden. © Reiner Mroß

 

Das MGH

Das drei- bis vierzügig arbeitende Märkische Gymnasium arbeitet im gebundenen Ganztag. Auch an Tagen, an denen kein regulärer Unterricht am Nachmittag stattfindet, können Schüler die Übungszeiten der Lernhilfe in der „Denkmanufaktur“ besuchen. Im Ganztag sind vier Mitarbeiter externer Träger tätig. Angebote in der Denkmanufaktur und den Ganztagsräumen werden aktuell durch den Verein „Lernende helfen Lernenden“ und den Evangelischen Kirchenkreis getragen.