Umverteilungspolitischer Sprecher der Bundestagsfraktion Die LINKE diskutiert mit MGH-Schülern über Möglichkeiten der Überwindung gesellschaftlicher Spaltung
Er gilt als enger Vertrauter der Partei-Ikone Sahra Wagenknecht, ist Mitglied des Deutschen Bundestages und umverteilungspolitischer Sprecher der Bundestagsfraktion. Auf die Leitfrage der MGH-Gesprächsreihe nach dem Kitt der Gesellschaft hatte der 39 Jahre alte Victor Perli deshalb eine klare, aber keineswegs einsilbige Antwort: „Solidarität, Gemeinwohl, ein aktiver Staat und Chancengleichheit“.
Denn: „Wir definieren Gesellschaft als Solidargemeinschaft“, sagte Perli. Solidarität, damit meinte er: Einstehen füreinander, das Wohl aller im Blick haben und den Bürger*innen der Bundesrepublik gute Lebensbedingungen schaffen. Dies gehe jedoch nicht ohne einen aktiven Staat, der notfalls intervenieren und in bestimmte gesellschaftliche Bereiche eingreife müsse. Als Beispiele nannte er Schule und den Bildungssektor, das Gesundheitswesen und den ÖPNV.
Doch auch zu Faktoren, die das Potenzial zur gesellschaftlichen Spaltung besitzen, hatte Perli eine klare Haltung: Als Kind italienischer Einwanderer stellte er sich besonders gegen Rassismus und die damit einhergehenden vermeintlich unterschiedlichen Wertigkeiten der Menschen. Was dies konkret bedeute, fragte Melina Burnic aus der Q1. „Gegen Diskriminierung hilft nur eine klare Haltung. Die muss diskriminierungsecht sein“, antwortete Perli. Damit meinte er die reflektierte Auseinandersetzung mit Rassismus im Alltag („Wo begegnet er uns? Wie reagiere ich darauf?“) und mit Begriffen, denn diese konstruierten Wirklichkeit.
Nach eineinhalb Stunden lebhafter Diskussion und präzisen Antworten ohne Ausflüchte hatten die Q1-Schüler*innen von Katrin Stemper und Dr. Andrea Kolpatzik keine Zweifel an der Haltung Perlis. Diese war angenehm diskussionsecht.